Der Leonberger Pferdemarkt blickt auf eine über 330 Jahre alte Tradition zurück. Ursprünglich als Vieh- und Krämermarkt ins Leben gerufen, veränderte sich das Fest im Laufe der Jahre immer wieder, behielt aber bis heute den traditionellen Pferdehandel auf dem Marktplatz bei.
In „trangseelig und geltklemmen Zeiten“ wird der Pferdemarkt eingeführt, verbunden mit einem Vieh- und Krämermarkt. Der Termin ist Ende Januar, die Dauer zwei Tage.
Durchschnittlich werden 50 Pferde verkauft. Auch Pferdetausch ist ein Geschäft. Im Wesentlichen werden Arbeitspferde, keine Zuchtpferde gehandelt.
Herzog Karl Eugen besucht den Markt. Sein Adjutant hält dieses Ereignis im Tagebuch fest. Das Tagebuch wird 1911 veröffentlicht, der Eintrag gilt als Ersterwähnung und führt zur Jubiläumsfeier 1920.
Wegen des zunehmenden Pferdeauftriebs wird der Viehmarkt auf den Tag danach verschoben und somit vom Pferdemarkt getrennt. 1870 wird er sogar um eine Woche vorverlegt, 1952 wird er aufgegeben.
Mindestens 200 Pferde werden verkauft. Bis zum 1. Weltkrieg werden 500-700 Pferde zum Markt gebracht. In Spitzenjahren sind es über 1000 Pferde. Ab 1880 tauchen auch Pferdemetzger auf
König Karl besucht den Pferdemarkt, „das Bauernfest“. Die vier Jahre zuvor gegründete Feuerwehr übernimmt den Ordnungsdienst.
Der Termin wird endgültig auf den zweiten Dienstag im Februar gelegt. 100 Jahre später versucht man erfolglos den Markt in die wärmere Jahreszeit zu verlegen.
Ein Hundemarkt bei Züchter Essig wird fester Bestandteil des Markts.
Auf Einladung der Stadt besucht der württembergische Kronprinz Herzog Albrecht . den Markt. Zum ersten Mal werden Pferde prämiert.
Man feiert das 150-jährige Jubiläum, wegen des Kriegs mit zweijähriger Verspätung. Zum Gründungsjahr wird das Jahr 1768 bestimmt. Erstmals wird mit einem Plakat geworben, das zeigt ein Pferd, einen Bauern und einen (Leonberger) Hund. Das Motiv wird 1992 wieder aufgegriffen.
Der Markt wird um verschiedene Attraktionen angereichert, heute noch Bestandteil des Fests: Reitervorführungen, Festzug, Karussel, Ausstellung landwirtschaftlicher Maschinen.
Das neu angelegte Ausstellungs- und Festgelände an der Steinstraße und das Reiterstadion zeugen vom Wandel des Pferdemarkts: Der traditionelle Handel nimmt immer mehr ab, das Begleitprogramm wird bedeutender. Das Traditionsfest dauert jetzt drei Tage.
Nur noch 10 Pferde stehen auf dem Marktplatz, 194 werden zur Prämierung gebracht. Mit der Einführung einer Aufwandsentschädigung 1976 steigen die Zahlen der Handelspferde auf 80-100.
Der Pferdemarkt dauert fünf Tage. Mit dem Kauf des Ansteckers „I mog d’r Leonberger Rossmärkt“ leisten die Besucher einen finanziellen Beitrag. Im Durchschnitt kommen 120 Pferde auf den Markt, 200 Pferde und 75 Gespanne zur Prämierung
Ein hochwertiger Pin aus Metall löst den bisherigen Anstecker als Liebhaberstück und Erkennungsymbol für Fans des Leonberger Pferdemarkts ab.